Yoga ist weit mehr als nur körperliche Bewegung; es ist eine ganzheitliche Praxis, die Körper, Geist und Seele umfasst. In den letzten Jahren hat sich Yoga zunehmend als wertvolles Instrument zur Traumaheilung erwiesen. Die alten Yoga-Texte, wie die Yoga Sutras von Patanjali und die Bhagavad Gita, enthalten tiefgreifende Erkenntnisse, die uns helfen können, Traumata zu verstehen und Heilung zu fördern.

Die Yoga Sutras: Ein Leitfaden für geistige Klarheit

Die Yoga Sutras von Patanjali, ein grundlegender Text der Yoga-Philosophie, bieten eine detaillierte Anleitung für den achtgliedrigen Pfad des Yoga. Dieser Pfad umfasst ethische Grundsätze (Yamas und Niyamas), Körperhaltungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama), Rückzug der Sinne (Pratyahara), Konzentration (Dharana), Meditation (Dhyana) und letztendlich die Vereinigung mit dem höheren Selbst (Samadhi).

Wie die Yoga Sutras bei Traumata helfen können:

  • Regulierung des Nervensystems: Körperhaltungen und Atemübungen können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und den Stressabbau zu fördern, was für Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) von entscheidender Bedeutung ist. (Quelle: Van der Kolk, B. A. (2014). The body keeps the score. Deutsche Übersetzung: Verkörperter Schrecken)
  • Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung: Die Praxis der Achtsamkeit, die in den Yoga Sutras betont wird (Yoga Sutra 1.2; „Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist“), kann dazu beitragen, die Selbstwahrnehmung zu verbessern und den Umgang mit schwierigen Emotionen und Erinnerungen zu erleichtern.
  • Innere Ruhe und Frieden: Meditation und andere Praktiken können helfen, innere Ruhe und Frieden zu finden (Yoga Sutra 1.33), was den Heilungsprozess unterstützen kann.

Die Bhagavad Gita: Eine Lektion über Resilienz und inneren Frieden

Die Bhagavad Gita, ein Teil des indischen Epos Mahabharata, ist ein Dialog zwischen dem Krieger Arjuna und der Gottheit Krishna. Sie enthält tiefgreifende Lehren über Dharma (Pflicht), Karma (Handlungen und ihre Folgen) und Bhakti (Hingabe).

Wie die Bhagavad Gita bei Traumata helfen kann:

  • Akzeptanz und Loslassen: Die Bhagavad Gita lehrt uns, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind (Bhagavad Gita 2.14), und uns nicht an Vergangenem oder Zukünftigem festzuhalten. Diese Akzeptanz kann bei der Traumabewältigung von entscheidender Bedeutung sein.
  • Resilienz und innerer Frieden: Die Lehren der Bhagavad Gita können uns helfen, innere Stärke und Resilienz zu entwickeln, um schwierige Situationen zu meistern und inneren Frieden zu finden (Bhagavad Gita 2.66).
  • Verbindung mit dem Höheren Selbst: Die Bhagavad Gita betont die Verbindung mit dem Höheren Selbst (Bhagavad Gita 15.7), was Trost und Unterstützung in schwierigen Zeiten bieten kann.

Yoga als ganzheitlicher Ansatz zur Traumaheilung

Yoga ist mehr als nur eine Reihe von Übungen; es ist eine ganzheitliche Praxis, die Körper, Geist und Seele anspricht. Indem wir die Lehren der Yoga Sutras und der Bhagavad Gita in unsere Yogapraxis integrieren, können wir einen kraftvollen Weg zur Traumaheilung finden.

Bitte beachte: Es ist wichtig, einen qualifizierten Yogalehrer zu suchen, der Erfahrung mit Trauma hat, um sicherzustellen, dass Ihre Yogapraxis sicher und unterstützend ist. Traumasensibles Yoga und Yoga-Basierte-Traumatherapie ersetzen keine Psychotherapie oder den Arzt, sie sind begleitende Maßnahmen.

 

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