Wie Yoga die Spuren von Traumata im Gehirn lindern kann: Eine neurobiologische Perspektive

Traumatische Erlebnisse können tiefe Spuren in unserem Nervensystem hinterlassen. Sie aktivieren den sogenannten „Kampf-oder-Flucht“-Modus, der zu einer Überflutung des Körpers mit Stresshormonen führt. Wiederholte oder schwere Traumata können das Gehirn verändern, insbesondere Bereiche wie die Amygdala (zuständig für emotionale Verarbeitung) und den Hippocampus (wichtig für Gedächtnis und Lernen).

Yoga bietet einen vielversprechenden Ansatz, um diese neurobiologischen Veränderungen zu beeinflussen und Heilung zu fördern. Hier sind einige der wichtigsten Wirkmechanismen:

  1. Stressregulation: Durch Atemübungen (Pranayama), Meditation und sanfte Körperhaltungen (Asanas) aktiviert Yoga den Parasympathikus, den Teil des Nervensystems, der für Entspannung und Regeneration zuständig ist. Dies kann dazu beitragen, den erhöhten Cortisolspiegel zu senken und das Gefühl von Sicherheit und innerer Ruhe zu stärken.
  2. Neuronale Plastizität: Yoga fördert die Neuroplastizität, also die Fähigkeit des Gehirns, sich neu zu vernetzen und anzupassen. Durch regelmäßige Praxis können neue neuronale Verbindungen entstehen, die die negativen Auswirkungen von Traumata abmildern und die emotionale Regulation verbessern.
  3. Körperbewusstsein: Yoga schult die Achtsamkeit für Körperempfindungen und Emotionen. Dies kann Trauma-Überlebenden helfen, sich wieder sicher im eigenen Körper zu fühlen und Trigger besser zu erkennen und zu bewältigen.
  4. Integration von Körper und Geist: Yoga verbindet Körper und Geist auf eine einzigartige Weise. Durch die Verbindung von Bewegung, Atem und Achtsamkeit können traumatisierte Menschen die Fragmentierung ihrer Erfahrungen überwinden und zu einem Gefühl von Ganzheit und Integration finden.

Es ist wichtig zu betonen, dass Yoga kein Ersatz für eine professionelle Traumatherapie ist. Yoga, bzw. Traumasensibles Yoga und Yoga-Basierte-Traumatherapie können eine wertvolle Ergänzung sein, um die Heilung auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene zu unterstützen. Wenn du Trauma erlebt hast, ist es ratsam, einen qualifizierten Therapeuten oder eine Therapeutin zu konsultieren, der/die Erfahrung in der Arbeit mit Trauma hat.

 

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