Wie traumasensibles Yoga einen sicheren Raum schafft

Es ist eine der schwierigsten Lektionen nach einem Trauma: die eigene Stimme wiederzufinden. Oft haben traumatisierte Menschen gelernt, dass es am sichersten ist, sich anzupassen und kein „Nein“ zu sagen. Dieses Muster mag in der Vergangenheit überlebenswichtig gewesen sein, aber es hindert uns heute daran, unsere eigenen Grenzen zu spüren und zu kommunizieren.

In meiner Arbeit mit Yoga-Basierter-Traumatherapie und Osteopressur begegne ich diesem Thema regelmäßig Für meine Teilnehmer ist es oft eine enorme Herausforderung, die eigene Autonomie zu stärken, indem sie klar spüren, was sich gut anfühlt und was nicht. Sie müssen lernen, ein ehrliches Ja zu einer Position bzw. Berührung zu sagen, wenn sie sich richtig anfühlt, oder ein klares Nein, wenn eine Position oder Berührung unangenehm ist.

Grenzen spüren, Grenzen setzen

Die Praxis des traumasensiblen Yoga schafft einen einzigartigen Raum für dieses Lernen. Es geht hier nicht darum, eine Pose perfekt auszuführen oder sich an eine Vorgabe zu halten. Es geht darum, deinem Körper zuzuhören und zu spüren: Was braucht er gerade? In diesem Moment, auf der Yogamatte, bist du die einzige Autorität.

Wenn ich in einer Einzelstunde Anleitungen gebe, ist die wichtigste Frage nicht „Wie schaffe ich diese Pose?“, sondern „Was fühle ich gerade? Ist diese Bewegung angenehm oder nicht?“ Durch dieses bewusste Spüren wird die Yogamatte zum Übungsfeld für das Leben. Du lernst, deine körperlichen Grenzen neu wahrzunehmen und zu respektieren.

Der ethische Kompass in der Berührung

In der Osteopressur, wo Berührung ein fester Bestandteil der Behandlung ist, wird dieser Aspekt noch deutlicher. Es ist für mich als Praktizierender eine ethische Verpflichtung, immer wieder um Erlaubnis zu fragen, bevor ich einen Schmerzpunkt berühre – auch wenn die Antwort „Ja“ lautet. Die größte Herausforderung ist es, zu erkennen, ob dieses „Ja“ wirklich aus voller Zustimmung kommt oder aus einem alten Überlebensmuster, das das „Nein“ unterdrückt.

Durch ständiges Nachfragen wie „Darf ich deine Schulter berühren, um die Position zu korrigieren?“ oder „Ist es für dich in Ordnung, wenn ich hier Druck ausübe?“ gebe ich dir die Kontrolle zurück. Jedes bewusst ausgesprochene „Ja“ oder „Nein“ ist ein kleiner Schritt, um die erlittene Autonomieverletzung zu heilen.

Ein Weg, die Kontrolle zurückzugewinnen

Letztendlich geht es in meiner Praxis darum, dich zu ermutigen, die Führung über deinen Körper und dein Leben wieder zu übernehmen. Die Yogamatte ist der sichere Hafen, in dem du lernen kannst, dich selbst zu spüren. Jedes bewusste „Nein“ ist ein Akt der Selbstermächtigung, und jedes authentische „Ja“ eine Bestätigung deines Willens.

Bist du bereit, deine eigene Stimme wiederzufinden? In meinen Einzelstunden unterstütze ich dich dabei, deinen Körper und deine Grenzen neu kennenzulernen, um Schmerzen und die Muster der Vergangenheit hinter dir zu lassen.

Namaste,

Thomas

inRelax® – Yoga und Workshops in Krefeld